Haarausfall

Wenn das Kopfhaar allmählich schwindet, stellt das meist ein ernst zu nehmendes Problem für Männer wie auch für Frauen dar. Selbstwertgefühl und Lebensqualität der Betroffenen können unter Umständen massiv leiden. Viele haarwuchsfördernde Mittel werden vollmundig angepriesen. Im Dschungel der Produktvielfalt fällt es dem Betroffenen oft schwer, sich richtig zu entscheiden. Die meisten Produkte sind zu dem rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Was also tun?

Da es verschiedene Formen des Haarausfalls gibt und entsprechend verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, sollte die Diagnostik und Einleitung der Therapie zunächst durch einen Dermatologen erfolgen. Neben der richtigen Diagnose ist die sorfältige Beratung des Patienten der Schlüssel zum Erfolg.

Zunächst einige Fakten:

Der sog. diffuse Haarausfall ist bei beiden Geschlechtern die häufigste Form des Haarverlustes. Bei Männern fängt es meist mit den Geheimratsecken an und später lichten sich die Haare auch im Bereich des Oberkopfes (Tonsur). Man spricht dann von einem androgenetischem Haarausfall. Dabei folgt der Haarverlust einem bestimmten Verteilungsmuster. Bei Frauen zeigt sich meist eine allmähliche Verbreiterung des Scheitels und anschliessend ebenfalls ein Ausdünnen am Oberkopf.
Mögliche Ursachen eines Haarausfalls:

 Therapie:

Die therapeutischen Maßnahmen richten sich nach der Grunderkrankung einerseits und nach dem Therapiewillen des Betroffenen andererseits. Begleitende Behandlungen können minoxidilhaltige - oder östrogenhaltige Flüssigkeiten zur äusserlichen Anwendung sein. Für Männer mit androgenetischem Haarausfall steht ausserdem ein Medikament in Tablettenform zur Verfügung (Finasterid). Mit diesem und/oder Minoxidil-Lösung ist es möglich den Haarausfall größtenteils zu stoppen. Studien sprechen von 80-90%, bei der Hälfte der Behandelten kommt es sogar zu einem sichtbaren Neuwachstum von Haaren und einer Zunahme der Haardichte (GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. "Interdisziplinäres Management der androgenetischen Alopezie", 22. März 2010). Nicht bei allen behandelten Patienten kommt es zu einer Zunahme des Haarwachstums. Doch auch die Stabilisierung, d.h. der Erhalt der vorhandenen Haare und damit die Verhinderung des weiteren Ausfalls, stellt schon einen Erfolg dar.

Wann kann man frühestens mit einem Behandlungserfolg rechnen?

Meist merken die Patienten nach vier Monaten, dass ihnen weniger Haare ausfallen; nach sechs Monaten zeigen sich dann sicht- und fühlbare Verbesserungen.

In unserer Praxis wird zusätzlich eine Mesotherapie (siehe dort) der Kopfhaut angeboten. Bei dieser äusserlichen Therapieform werden in wechselnden Mischungen Flüssigkeiten in die gesamte  Kopfhaut eingebracht. Zur Anwendung kommen vorwiegend: Aminosäuren, Coffein, Gingko, Zink, Silizium, Vitamin H und Vitamine der B-Reihe. Die Behandlungsfrequenz sollte sein:

Behandlung 1 - 4: 14 tägig

Behandlung 5 - 8: monatlich

danach Behandlungen aller drei Monate als sog. Erhaltungstherapie.

Wie lange sollte therapiert werden?

So lange, wie ein Behandlungserfolg gewünscht ist.

Was ist zu beachten?

Häufig kann es wenige Wochen nach Therapiebeginn zu einem verstärkten Haarausfall kommen (sog. Shedding). Das bedeutet, dass die nachwachsenden Haare die "alten" in der Ruhephase befindlichen quasi austreiben. Dieses Zeichen sollte als Therapieerfolg gewertet werden und nicht zu deren Absetzen führen.

Haarstrukturschäden sind meist hingegen selbst zugefügt, z.B. durch unsachgemäßes Färben oder Dauerwelle; heißes Fönen; UV-Licht oder straffe Frisuren.

Eine andere Form des Haarverlustes stellt der kreisrunde Haarausfall dar, der in jedem Fall einer fachärztlichen Abklärung bedarf.