Eigenfett-Transplantation

 

Autologer Fetttransfer / Eigenfett-Transplantation / Lipofilling - sind verschiedene Namen für ein und dasselbe Vorgehen. Dabei wird dem Patienten Fettgewebe entnommen (Fettabsaugung - vorzugsweise von den Hüften, Oberschenkeln, Knie-Innenseiten oder vom Bauch - und  in das Gesicht - oder die Handrücken - zurückgegeben (re-injiziert). Die Fettentnahme, Verarbeitung und Re-injektion erfolgt in einer Behandlungssitzung. Eine Lokal- bzw. Leitungsanästhesie ist völlig ausreichend. Der Patient sollte mit mindestens zwei Stunden Behandlungsdauer rechnen.

Die Methode dient der Volumengabe des alternden Gesichts, aber auch einzelne Falten können damit aufgefüllt werden. Der Vorteil der Eigenfett-Transplantation gegenüber der Injektion hochquervernetzter Hyaluronsäurepräparate liegt in der guten Verträglichkeit. Allergische und andere Unverträglichkeitsreaktionen sind ausgeschlossen. Da Eigenfett ein wichtiges Reservoir für Stammzellen darstellt, kommt dieser Methode nicht nur eine Füllfunktion zu, sondern sie hat auch eine hohe regenerative Komponente.

Durch neue verfeinerte Praktiken der Fettgewinnung und Fetteinbringung überleben heute etwa 40-80% der transferierten Fettzellen. Die grosse Schwankungsbreite der Überlebensrate der transplantierten Fettzellen ergibt sich im Wesentlichen aus zwei verschiedenen Aspekten, die unter "intrinsic factors" und "extrinsic factors" zusammengefasst werden können. Dabei bezeichnen die "intrinsic factors" die Faktoren, die auf Seiten des Patienten liegen (z.B. jünger als 55 Jahre - oder älter; Raucher oder Nichtraucher; Vorerkrankungen; ästhetisch vorbehandelt oder nicht; Hormonstatus; u.a.). Während die " extrinsic factors" die Faktoren einschliessen, die auf Seiten des behandelnden Arztes liegen ( Art und Weise des Fetterntens, Entnahmeregion, Fettverarbeitung und Re - Injektionstechniken). Siehe dazu auch Artikel: " Langzeitergebnisse nach Eigenfett-Transplantation" in Aesthetic Surgery Journal 15 July 2014.

Die Methoden des Lipotransfer wurden in den letzten Jahren immer mehr verfeinert. So entstanden geschlossene Systeme, die eine absolut keimfreie Übertragung von abgesaugtem Fett in das Empfängerareal ermöglichen. Dieses Vorgehen bedeutet in Bezug auf die Sterilität einen deutlichen Fortschritt.                                                                                                         Feine Kanülen zur Injektion des gewonnenen Fetts in das Gesicht - vermindern starke Schwellungen und Blutergüsse.                                                                                                      Da man nie vorhersehen kann wieviel Prozent der injizierten Fettzellen im Einzelfall am Injektionsort verbleiben, sollte eine Überkorrektur vorgenommen werden. Ein optimales Ergebnis erreicht man meist nach der zweiten bis dritten Injektion. Das einmal angewachsene Fett wird - anders als bei synthetischen Füllmaterialien - nicht mehr abgebaut. Es unterliegt jedoch dem natürlichen Alterungsprozess.